Auf dem Weg zur Amtsübergabe

Präses Manfred Rekowski und sein designierter Nachfolger Dr. Thorsten Latzel bereiten derzeit die Amtsübergabe vor. Einen der Gesprächstermine in Wuppertal nutzte Rekowski jetzt, um dem künftigen Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ein paar der für die Kirche wichtigen Orte zu zeigen: darunter der „Heilige Berg“ und die Gemarker Kirche mit der benachbarten Synagoge.

1934 hatte die Bekenntnissynode in Barmen in der Gemarker Kirche die Barmer Theologische Erklärung verabschiedet, mit der sie den Machtanspruch der Nazis auch auf die Kirche biblisch begründet deutlich zurückwies. Die Erklärung mit ihren sechs Thesen ist heute für viele evangelische Kirchen weltweit eine Bekenntnisschrift, auf die sie ihre Theologinnen und Theologen verpflichten. In der Gemarker Kirche erinnert die Dauerausstellung „Gelebte Reformation. Die Barmer Theologische Erklärung.“ an die bedeutende Bekenntnissynode und ihr wegweisendes Ergebnis. Projektleiterin Barbara Herfurth vom Kirchenkreis Wuppertal stellte gemeinsam mit dem Wahl-Wuppertaler Rekowski dem künftigen Präses die Ausstellung und die Kirche vor.

Die Geschichte der Synagoge im Garten der Gemarker Kirche

Kein Besuch in der Gemarker Kirche ohne einen Blick auf die angrenzende Synagoge. Diese steht quasi im Garten der Kirche, erläuterte Rekowski seinem Nachfolger die symbolträchtige und gute Nachbarschaft. Das Grundstück für den Neubau, der 2002 eingeweiht wurde, hatte die Evangelische Kirche im Rheinland nach einer Zusage des damaligen Präses Peter Beier der Kirchengemeinde abgekauft und der Jüdischen Kultusgemeinde geschenkt – ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung des Projekts.

Dr. Thorsten Latzel und Manfred Rekowski vor der Bergischen Synagoge mit der Gemarker Kirche im Hintergrund.

Besuch auf dem „Heiligen Berg“

Dr. Latzel und der scheidende Präses hatten sich zuvor zum Gespräch auf dem sogenannten Heiligen Berg getroffen. Dort sind unter anderem die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel und das Internationale Evangelische Tagungszentrum „Auf dem Heiligen Berg“ beheimatet. Am Rande des Gesprächs traf sich Thorsten Latzel zum Kennenlernen mit der Rektorin der Kirchlichen Hochschule, Professorin Konstanze Kemnitzer, und Prorektor Professor Markus Mühling. Auch eine Stippvisite beim Direktor des Seminars für pastorale Ausbildung, Achim Reinstädtler, stand auf dem Programm. Das Seminar ist für die Ausbildung der Vikarinnen und Vikare aus der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Evangelisch-reformierten Kirche und der Lippischen Landeskirche zuständig.

Amtswechsel am 20. März in Düsseldorf

Der offizielle Amtswechsel findet am Samstag, 20. März, in einem Gottesdienst in der Düsseldorfer Johanneskirche statt: Dann wird Präses Rekowski, der in den Ruhestand geht, ebenso wie die weiteren ausscheidenden Kirchenleitungsmitglieder entpflichtet, und Dr. Thorsten Latzel und die neu- bzw. wiedergewählten Kirchenleitungsmitglieder werden in ihre Ämter eingeführt. Der Westdeutsche Rundfunk überträgt den Gottesdienst von 11 bis 12 Uhr in seinem Fernsehprogramm.

  • 5.3.2021
  • Jens Peter Iven
  • Gerhard Bartsch